Neurosis sind die Könige der Apokalypse! Niemand vertont den Weltuntergang detailverliebter, packender und intensiver wie die Herren von Till, Kelly und Co. 5 Jahre nach "Given To The Rising" - incl. diverser Soloausflüge der Hauptprotagonisten - erscheint mit "Honor Found In Decay" das 11te Album der Bandgeschichte. Und es ist ein sperriges Monster geworden. Kaum erklingen die ersten Töne, massiv und schwer in Ton gemeiselt, können selbst 25°C Außentemperatur, David Guetta-gesteuerte Zombies und Sonnenschein nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Apokalypse bevorsteht. Vielleicht mögen uns die Mayas etwas vorgaukeln können, aber Neurosis stehen zu ihrem Wort. Psychedelic, Noise, Doom, Postrock, Folk und Dunkel-HC sind die Zutaten auf denen der Sound der Kalifornier seit jeher aufbaut. Laut. Und leise. Katharsis. "A Sun That Never Sets" (2001) war ein kleines Juwel, obwohl es nie die Beachtung fand, dass es eigentlich verdient hätte. Einiges erinnert nun an das 2001er Album. Allerdings deutlich dunkler, sperriger, mystischer, weniger greifbar, und mit zunehmender Spieldauer, werden gar vereinzelte Erinnerungen an "Through Silver In Blood" ("All Is Found … In Time", "Bleeding In Pigs") geweckt. Herzstück des Albums ist aber mit Sicherheit das 10-minütige Epos "Casting Of The Ages“, dass man so nicht besser bringen kann. Ein fesselnder Trip, der all die Trademarks der Band umfasst und mich vor die Entscheidung Schockstarre, Gänsehaut oder doch geballte Faust stellt (und daran schier verzweifeln lässt). Wer es immer noch nicht verstanden hat - ihr bestes seit, ach was weiß ich, Apokalypse NOW!
