Terra Tenebrosa - The Purging 2xLP

Terra Tenebrosa - The Purging 2xLP
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Einst kam das Chaos auf die Erde, wobei nicht klar ist, wann das war. Etwa als das erste Leben auf diesem Planeten erwachte, oder bereits früher? Oder wurde das Chaos durch die ersten Menschen und ihrem zweifelhaften Charakter geschaffen? Wo die Ordnung der Selektion herrscht, wo jedes Wesen mehr oder weniger erfolgreich zu überleben versucht, hat kein Chaos Platz. TERRA TENEBROSA hingegen klingen wie das personifizierte, aber planvolle Chaos - das haben The Cuckoo, Risperdal und Hibernal natürlich schon auf ihrem Debütalbum "The Tunnels" bewiesen, und das wird nun auf die nächste Ebene gehoben. Wenn sich unbedarfte Hörer an "The Purging" versuchen, werden sie nichts als musikalische Scherben vorfinden. Wer dem BREACH-Nachfolger bereits seit dem Anfang folgt, der aber wird überrascht sein, wie strukturiert "The Purging" ist. Und das ist ganz klar ein wichtiger Schritt nach vorne. TERRA TENEBROSA mussten sich während des Debütalbums von BREACH emanzipieren, heute lassen sie wieder sehr direkte Momente zu - mit Riffs, die wie eine logische Fortführung dieser Band klingen. Und doch ist "The Purging" hermetisch abgeschirmt von äußeren Einflüssen. Die Soundwand, die TERRA TENEBROSA umgibt, lässt eine Osmose zu, die Atmosphäre der Musik verlässt die abstrakte Welt des Cuckoo und beeinflusst die Psyche des Hörers spürbar. "The Purging" bewegt sich nahe an der Perfektion, wenn verschiedene, mit Effekten belegte, völlig willkürlich aufeinander geschichtete Stimmen beginnen einen psychologischen Druck auf den Hörer ausüben. Das ist der eigentliche Horror an "The Purging". Es klingt wie ein Obskuritätenkabinett im Gehirn des Hörers, vertonte Schizophrenie sozusagen. Es gibt sehr atmosphärische Momente auf "The Purging", Stellen als hätte sie ein Erdgeist, der Industrial liebt, gemacht. Dies verschmilzt mit einer Heaviness, die irgendwo zwischen Hardcore, Black Metal, Sludge und Industrial liegt. Und doch trifft das alles nicht so wirklich zu. TERRA TENEBROSA lassen sich nicht fassen, wann immer man meint, man würde sie begreifen, entledigen sie sich des Hörers. Ein Trick ist, dass die relativ direkten Momente eben nicht alles zermalmen und mit einer derben Heaviness den Hörer zerquetschen. "The Purging" klingt offen, wodurch eben dem Chaos Tür und Tor geöffnet wird. Das rockige Black Metal-Stück "Black Pearl In A Crystalline Shell", das stampfende "House Of Flesh", der sich ins scheinbar Unendliche steigernde Titelsong mit seinen vielen Stimmen und Klängen, das langsame, furchteinflößende und überraschend klare "Terra Tenebrosa" und "Disintegration", das auch auf dem grandiosen Debütalbum eine gute Form abgegeben hätte, alles erweitert die Welt von TERRA TENEBROSA auf das Beeindruckendste. Es mag nach völligem Chaos klingen, aber eigentlich ist die Vision von ihrer Majestät, dem Cuckoo, erstaunlich klar. Er ist es, der das Chaos zu kontrollieren vermag. Das wird deutlich, wenn die Essenz von "The Purging" in Leib und Seele des Konsumenten überging. TERRA TENEBROSA bieten eine völlig andere Observation auf das Böse, das in den Wäldern, Städten und Einöden schlummert. Die recht direkten Riffs sorgen für das richtige Fundament, auf dem sich die Musik entfalten kann. Die tausend Stimmen, das oft repetitive Schlagzeug, die beherzten Rhythmen, die Fülle an Effekten, das alles lässt "The Purging" eigentlich unbeschreiblich werden, das alles zeigt, dass TERRA TENEBROSA wahre Künstler sind. "The Purging" verstehen vermutlich nicht einmal die drei Protagonisten selbst, dieses Album mit seinem abstrakten Eigenleben löst etwas im Hörer aus, es formt das Chaos in Bilder im Inneren des Hörers. Ähnlich überwältigend war in der jüngsten Zeit niemand, weder AMENRA noch CULT OF LUNA. "The Purging" ist so wunderbar mysteriös, so unbeschreiblich komplex, so erschaudernd aufrichtig, wie eine Personifizierung der abstraktesten Albträume. 

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